Kalle

Sieben auf einen Streich

Es gibt Tage, da passt einfach alles – oder es passt weniger bis gar nichts. Dennoch viel Sonne und Wind, wunderbares Licht im frühlingshaft-ergrünenden Sulinger Land. Genug der Prosa – hier die Fakten: Acht Volvo Original sind am Start und haben teils weite Wege auf sich genommen, um dabei zu sein – bei der neuen Ausgabe der ‚Sulingen‘, die diese Jahr als Sulinger Bärenklaue vor den Teams liegt. Angereist sind Chris und Robert Wheeler aus Groß Britanien. Sie sind in Sulingen bekannt und nutzen schlichtweg diese Veranstaltung, um sich mit anderen Volvos zu messen. Auf der Insel sind sie die einzigen Vertreter mit ihrem 744 und sorgen dort immer wieder für Verwirrung. Traditionell dabei Harmsen und Harmsen, das einzige aktive VOC-Team aus den Niederlanden. Es gäbe noch VOC-Autos, so sagen sie, aber die Teams fahren nicht. Das gibt Anlass Lösungen zu suchen, wie man die Teams reaktivieren kann.


Solch ‚große Rallye, als National A, hier gar als DRM, genauer als Rallye Masters betitelt, ist naturgemäß eher stressig. Anreise – ist alles dabei, was man braucht? Oder einfach: das was nicht dabei ist, braucht man dann dringend – das ist wie im echten Leben. So reisen einige bereits am Donnertsag Abend und teils Freitag Früh an. So, Teams Löseke / Tenberge, Haberland / Rosenmüller und Beck / Kröniger. Die entschieden sich kurzfristig doch den Volvo an den Start zu bringen. Krämer / Münch hatte einen weiteren Weg und kannte, ebenso wie Charlie das IVG Gelände noch gar nicht. Linus Noll mit Thomas Johannhardt sind dabei und Frese / Berz sind auch da und entdeckten beim Reifenwechsel, dass der 244 die Bremsflüssigkeit nicht bei sich halten kann. Im Laufe des Freitages rettete Familie Schmidt die Situation, indem sie einen Tag früher anreisten und das fehlende Teil direkt von Skandix mitbringen. Danke!!


Dank des top ausgestatteten Service Mobils von Silvio und Freddi Mollitor mit vielen Volvo Ersatzteilen direkt von Skandix an Bord und den richtigen Händchen für diese Autos, ist die Bremse an Anjas 244 schnell wie neu und entsprechend leistungsfähig. Dies ist für WP 5 und 7 im IVG Gelände von entscheindener Bedeutung. Also nicht zu früh – genau richtig können Anja und Tim an den Start. Stefan Haberland mit Daniel Rosenmüller und Siggi und Renate Mayr reisen auch bereits Donnerstag an. Beide Teams haben aus dem Süden des Landes kommend einen stundenlangen Weg plus/minus Stau. Stefan hat Reifen für Anja im Gepäck, gut eingefahren, aber gut brauchbar. Anja stellt bald fest, dass diese ‚Radiergummis‘ echt schick sind. Werner Löseke hingegen hadert die ganze Veranstaltung mit seinen Reifen und da sind wir am entscheidenen Punkt: Alles geht oder es geht nichts. Hier schon mal vorweg erwähnt: bei Stefan und Daniel passt von Anbeginn einfach alles! Zu sehen an den Bestzeiten (gemessen an den anderen VOC) je WP.


Los geht es am Nachmittag mit einer A-E und dann ein wenig Rumwarten und der neue Rundkurs im Dunkeln. In der Bewertung des Rundkurses scheiden sich die Geister. Manche finden es toll, andere gar nicht. WP3, eine A-E im Dunkeln. Haberland/Rosenmüller fahren in WP 1-3 schon mal schlappe 30 Sekunden Vorsprung heraus. Team Mayr setzt auf die Volvo Original Scheinwerfer, was erstaunlicherweise nicht mal so frapierend an der WP-Zeit erkennbar ist und Werner und Paul verdaddeln sich und müssen im Dunkeln mit Staub vor der Nase das Feld von hinten aufrollen. Frese / Berz kommen so lala durch und rollen in WP3 in Werners Staub etwas orientierungslos rum. Charlie Beck und Sebastian Kröniger fahren leider auch auf der Schiene ‚manchmal geht gar nix‘ rum und geben am Abend mit defektem Getriebe auf. Sie entscheiden sich das Getriebe nicht zu tauschen und sind zum Restart am Samstag nicht dabei. Team Wheeler kommt langsam in Schwung. Team Harmsen startet gut, aber sie patzen nachhaltig in WP3 und finden satte 6 Minuten im Dunkeln. Haberland führt, gefolgt von Mayr, ca. 8 Sekunden vor Löseke/Tenberge. Krämer/Münch sind dran. Noll/Johannhardt haben in WP 1 Probleme mit dem Motor, kostet 2 min. Danach lief es einigermaßen rund.


Samstag setzt Haberland seinen Lauf unbeirrt fort, tut gar noch einen drauf und baut attraktive Ausrutscher ohne Zeitverlust ein – alles für die Zuschauer! Im IVG Gelände ist Haberland jeweils entspannte 30 Sekunden vor Mayr oder Löseke. Diese Teams jagen sich je WP 5-10 Sekunden im Pingpong-Modus ab. Ab WP 6 kommt Team Wheeler in Gang und nimmt sich immer öfter die dritt-schnellste WP Zeit. Noll/Johannhardt verstricken sich im Wald bei Steyerberg mit einem weiteren Platten, was extrem viel Zeit kostet. So viel Zeit, dass sie aus der Wertung rutschen. Krämer/Münch verlässt im wilden Wald mit Bunkern die Bremse, was sie als ’no-go‘ betrachten und aufgeben müssen. Der weitere Verlauf nach dem zweiten Durchgang im IVG ist Makulatur. Haberland / Rosenmüller machen alles richtig und das schnell. Mayr und Löseke kloppen sich um wenige Sekunden hin und her. Tema Wheeler beginnt sauber in Tritt zu kommen. Team Harmsen wird auch immer sicherer.

Es bleibt aber dabei, dass Haberland / Rosenmüller alle anderen 7 Volvo vom Start weg haben stehen lassen. Sie sind zudem in der Gesamtwertung als 44. bemerkenswert weit vorne. 102 Starter, 33 Ausfälle.

Bis gleich, Euer Kalle

Bilder: Dirk Nottebrock (www.Rallye-Foto.de), www.Rally-Media.com

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